Die Feuerwehr - Chronik

Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen um 1906
Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen um 1906

Als überzeugter Feuerwehrmann gründete Hans Maier, Schulleiter von St. Margarethen, 1905 die freiwillige Feuerwehr, als deren Hauptmann er auch gewählt wurde. Der Eifer der Bevölkerung war groß: In der kleinen Gemeinde meldeten sich sofort 37 aktive Mitglieder. Gleichzeitig wurden die Statuten des Landesfeuerwehr-Verbandes verlesen und einstimmig angenommen.
Die Neuanschaffungen im Jahre 1906 fielen sehr großzügig aus: eine Schlauchhaspel, zwölf Steigergurte und Helme, verschiedene Geräte und Schutzanzüge wurden gekauft.

Beim Brandeinsatz im Ort oder in der Umgebung wurde der Hydrophor mit einem Pferdegespann transportiert. über einen Brand in St. Margarethen hieß es in einem Protokoll wörtlich: „Die hiesigen 2 in Aktion getretenen Maschinen funktionierten trotz der herrschenden Kälte gut, freilich musste mit heißem Wasser mitgeholfen werden".
1908 wurde ein Mitgliedsbeitrag von 50 Heller pro Mann eingehoben, davon gingen 30 Heller an den Landesverband. 1910 wurde ein „Donerer“ (Kanone) für Festlichkeiten und Florianifeiern angeschafft. 1920 baute man ein Wasserbassin beim Zallerwirt und ein zweites Bassin in Pichlern. Zwischen 1930 und 1936 wurde die Rettungsabteilung des öfteren in Anspruch genommen. Zwischen den Gemeinden St. Margarethen und St. Martin wurde eine Hilfsgemeinschaft organisiert, um sich im Brand- oder Katastrophenfall gegenseitig Hilfe zu leisten. Sei es durch Arbeitsleistung oder Holzbeistellung usw. Diese Regelung bewährte sich viele Jahre.

1940 wurde von den Kameraden der Bau einer neuen Zeugstätte vorgeschlagen, der allerdings erst 1957 ausgeführt werden konnte. In Pichlern wurde ein neuer, großer Feuerteich gebaut und der Vermissten-Suchdienst wurde dreimal in Anspruch genommen. 1971 führte man eine Haussammlung für ein Feuerwehrauto durch, die 37.000 Schilling erbrachte. Davon wurden 20.000 Schilling der Gemeinde übergeben. Das erste Auto war ein Kleinlöschfahrzeug (Ford). Außerdem bekamen alle Wehrmitglieder eine neue Uniform.
1979 wurde beschlossen, ein neues Kleinlöschauto der Marke Mercedes zu kaufen. Eine Haussammlung erbrachte bei 130 Haushalten die stattliche Summe von 160.000 Schilling. Das Fahrzeug mit Atemschutz, Funk und Trockenlöschgeräten wurde im Oktober 1980 geliefert und im Juni 1981, zum Fest des 75-Jahr-Bestandes, eingeweiht.

Ihre bisher einzige Fahne erhielt die FF St. Margarethen im Mai 1930, Patin war damals Theresia Löcker. Die neue Zeugstätte als Ersatz für die alte Spritzenhütte mit Anbau nahm die Feuerwehr im Jahr 1958 feierlich in Betrieb. Durch die ständig steigenden Anforderungen an die Feuerwehr und Zunahme der Gerätschaften wurde das bestehende Feuerwehrhaus zu klein. Mit sehr viel Engagement der Feuerwehrmitglieder, allen voran Ortsfeuerwehrkommandant BI Peter Löcker, konnte der Spatenstich für ein neues, den Anforderungen entsprechendes Feuerwehrhaus gesetzt werden. OFK BI Peter Löcker konnte mit viel Verhandlungsgeschick und Zusicherung zur Bereitschaft von Eigenleistungen der Feuerwehrkameraden die Finanzierung sichern. 1995 war es dann soweit.

Das neue Feuerwehrhaus wurde feierlich seiner Bestimmung übergeben. Das neue Haus bietet nun Platz für 2 Einsatzfahrzeuge, Schulungsraum, Besprechungsraum, Einsatzzentrale und Werkstätte sowie genügend Platz für die Mannschaft. Durch die erbrachten Eigenleistungen der Feuerwehr und freiwilligen Helfer konnte die Finanzierungszusage voll ausgeschöpft werden und zusätzlich noch ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug Marke Steyr angekauft werden. Mit dem neuen Feuerwehrhaus und den im Dienst befindlichen Fahrzeugen KLF Mercedes Benz und TLF 3000 Steyr kann die FF – St. Margarethen ihre Verpflichtungen entsprechend erfüllen.

Ein Blick in Aufzeichnungen aus der Zeit vor der FF St. Margarethen zeigt, dass hier bereits 1874 eine so genannte Gebirgsspritze eingesetzt worden war. Dieses Gerät fand auch bei jenem Großbrand 1900 in St. Margarethen Verwendung, dem fünf Objekte zum Opfer fielen. Im Juli 1931 richtete der Leisnitzbach größeren Hochwasserschaden an, im August 1960 gab es in Ober- und Unterbayerdorf überflutungen. Ein Lawineneinsatz rief die Wehr am 27. Jänner 1963 auf das Aineck. Die Mur und der Leisnitzbach sorgten zweimal im Jahr 1966 und dann wieder im August 1970 für Hochwasser, bei dem z.B. nach einem Dammbruch Häuser und Ställe unter Wasser gesetzt wurden. Im Mai 1977 wurde durch den Einsatz von fünf Feuerwehren das Wohn- und Wirtschaftsgebäude beim Rotschopf „Sagmeister“ auf der Staig gerettet, wo bereits das Holzdach und der Dachstuhl Feuer gefangen hatten. Drei Wehren bekämpften im Mai 1979 einen Brand im Einfamilienhaus Winkler in Pichlern.
Großeinsatz gab es am 21. Februar 1980: Wenige Minuten vor der Mittagspause hatten Arbeiter der Tischlerei Aigner in St. Margarethen Brandgeruch aus einem Lagerraum wahrgenommen. Als sie mit Feuerlöschern in die Halle rannten, stand ein Teil des Gebäudes bereits in hellen Flammen. In kürzester Zeit breitete sich der Brand bis zum Dachstuhl aus. Sofort wurden die Feuerwehren aus St. Michael, Tamsweg, Oberweißburg, St. Martin, Mauterndorf und St. Margarethen zusammengezogen. 80 Feuerwehrleute unter dem Kommando von Max Kalb traten den Kampf gegen das Großfeuer an. Eine Stunde nach Ausbruch des Brandes gelang es, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Die Werkstätte mit mehreren wertvollen Maschinen konnte gerettet werden. Der Lagerraum wurde, wie das Obergeschoß des Tischlereigebäudes, ein Raub der Flammen. Menschen wurden nicht verletzt, der Schaden wurde mit rund vier Millionen Schilling angegeben. Seit 1980 hat es zum Glück keine Großeinsätze im Ortsgebiet von St. Margarethen mehr gegeben.

Trotzdem wurde die Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen zu vielen Klein- und Mitteleinsätzen gerufen. So musste die Feuerwehr viele Einsätze wie Zimmerbrände, Flächenbrände, Katastropheneinsätze, Verkehrsunfälle und einen Flugzeugabsturz in ihrem Gemeindegebiet bewältigen
Aber auch zu nachbarschaftlichen Einsätzen wird die Feuerwehr von St. Margarethen durch ihre geographische und taktische Lage immer wieder gerufen. Bei der Brandkatastrophe im Tauerntunnel aber auch beim Großeinsatz bei der Firma Spreitzer in Mauterndorf waren immer Feuerwehrkameraden der FF – St. Margarethen an vorderster Front dabei, um mit ihrem Können und ihrer Ausbildung Gefahren für Mensch, Tier, Umwelt und Sachwerte abzuwenden.

Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen im Jubiläumsjahr 2005
Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen im Jubiläumsjahr 2005

Die Gemeinde heute:


768 Einwohner zählt die 24,4 km² große Gemeinde, die Zahl der Haushalte beträgt 230. 157 Wohnobjekte und 63 Bauernhäuser, diverse Gasthöfe, zwei Schulen und ein Kindergarten, zwei Schülerwohnheime und diverse Gewerbebetriebe sind brandschutztechnisch zu betreuen.

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